Donnerstag, 29. April 2010

Johann Pröpster: Der Schlüssel zum Erfolg - Ein Buch lesen!

Die soeben auf dem Buchmarkt erschienene Biografie »Johann Pröpster - Mit Sicherheit immer eine Idee voraus« zeichnet nicht nur eine beispiellose Erfolgsgeschichte nach, sondern sie enthüllt zudem eine erstaunliche Geschichte über das Lesen und seine Folgen, die wir Ihnen nicht vorenthalten möchten.

Johann Pröpster, im Jahre 1978 noch als Leiter der Abteilung Konstruktion und Entwicklung von Bauteilen für den Blitz- und Überspannungsschutz bei der Firma Dehn und Söhne in Neumarkt in der Oberpfalz tätig, schlenderte in einer freien Stunde durch eine Buchhandlung. Das Buch, welches er an diesem Tage erwarb, sollte sein Leben verändern: »Alles ist erreichbar« von Raymond Hull bewirkte bei Pröpster den Motivationsschub, seinen Schritt in die Selbständigkeit zu wagen.

Bevor Pröpster seine Firma im Jahre 1979 startete, studierte er das Büchlein sehr genau und folgte auch zahlreichen Querverweisen auf andere Werke, wie Paul Gettys »So macht man Milliarden«.

Pröpster erzählt:
»Getty behauptet in seinem Buch, zum Millionär sei jeder Mensch geeignet, wenn er nicht gerade ausnehmend dumm sei. Dabei sei es sekundär, welchen Beruf er ausübe. Also habe ich mir gedacht: Wenn der das sagt, dann mach ich das halt einfach!«

Gesagt, getan: Pröpster kündigte bei Dehn und Söhne und begann mit den Vorbereitungen.
Die Firma Johann Pröpster nahm ihren Betrieb im Jahre 1979 als reine Blitzschutzbaufirma auf. Doch Johann Pröpster hatte viele weiterführende Ideen, die Konstruktion neuartiger Blitzschutzbauteile betreffend.
Bereits 1982 brachte er einen Verkaufsschlager auf den Markt: Die MULTI-Klemme (Abb. rechts), welche bis heute das vielseitigste Blitzschutzbauteil der Welt darstellt: T-, Kreuz-, Parallel- und Stoßanschlüsse von Blitzschutzdrähten lassen sich damit mühelos bewerkstelligen.

Bereits 1983 übersiedelte die Firma Pröpster aus ihrer kleinen Werkstatt in Berg auf ein Fabrikgelände in Neumarkt, welches auch heute noch, nach umfangreichen Ausbauten und Grundstückszukäufen, den Hauptsitz der Firma J. Pröpster GmbH darstellt.
Etwa 100 Mitarbeiter beschäftigt die Firma Pröpster inzwischen, die sich folgerichtig vom Handwerksbetrieb zu einer Fabrik für Blitzschutz- und Erdungsmaterial mit einem Jahresumsatz von bis zu 31 Mio. € gemausert hat.

Das Büchlein von Raymond Hull begleitet Pröpster bis heute. Er hat es stets zur Hand und zieht es immer wieder zu Rate, was man seinem 1978 erworbenen Exemplar auch deutlich ansieht, (Abb. links).

Ein Buch lesen, das kann sich lohnen, lehrt uns die Geschichte des Johann Pröpster. Seine Biografie, erschienen in der Reihe Optimus Quisque mono, verfasst von Karl-Heinz Feuerlein, ist ein Buch, das motiviert und begeistert, gerade in der heutigen Zeit des zaudernden Bedenkenträgertums.

Klappentext
Seine Ideen waren sein Startkapital: Aus dem Nichts heraus gründete Johann Pröpster im Jahre 1979 eine kleine Blitzschutzbaufirma, die er in den Folgejahren zielstrebig zu einer führenden Herstellerfirma für Blitzschutzbauteile weiterentwickelte.

Die Produkte der J. Pröpster GmbH in Neumarkt in der Oberpfalz zeichnen sich nicht nur durch höchste Qualität aus, sondern stellen zudem technische Innovationen dar, die den Blitzschutzbau weltweit revolutioniert haben.

Die Biografie des Firmengründers, der auch heute noch für seine Arbeit brennt wie am ersten Tag, ist ein exemplarischer Beweis für die Kraft des konstruktiven Denkens, die diesen Erfolg erst möglich machte.

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Mittwoch, 28. April 2010

Unser täglich Brot gib uns heute!

Nein, das ist kein Satz aus der Bibel, sondern Realität. Obwohl die Legende sagt: Mit den Bäckern zusammen übt Gott das Backhandwerk aus. Damit soll gesagt sein, dass das Bäckerhandwerk und das Brot als göttliches Geschenk in die Mystik eingegangen ist. Dieses duftende, knusprige Brot ist eines der meist verzehrten Nahrungsmittel, sowie das älteste in Deutschland. Die Geburtsstunde des Brotes mit Sauerteig legte man auf die Zeit um 1000 v.Chr. fest. Vor dieser Zeit wurde es ohne Sauerteig und ohne Hefe gebacken. Die Entdeckung dieses Treibmittels wurde mit einer Geschichte erklärt:
Ein Bäcker im alten Ägypten soll eines Tages den Brotteig vergessen haben. Als es dem Manne wieder einfiel, fand er einen gesäuerten Teig vor. Zu seinem Erstaunen war das Brot nach dem Backen viel lockerer als sonst. So setzte sich das Backen mit Sauerteig durch. Die Menschen früher, sowie heute, lieben das Brot, das ein wohlschmeckendes, sättigendes und vitaminreiches Nahrungsmittel darstellt. Was wären wir ohne unser Brot? Seine Vielfältigkeit ist enorm. Ob es sich nun um Weizenbrot, Roggenbrot, Vollkornbrot oder Mischbrot handelt, sein Geschmack ist einzigartig. Man kann es mit allem möglichen und unmöglichen Belag kombinieren. Mit Butter, Käse, Schnittwurst, Streichwurst, Schmalz, Marmelade, Honig, Nutella, um nur einige zu nennen. Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Brot verträgt sich mit fast allen anderen Lebensmitteln. Sie können Milch, Mineralwasser, Wein oder Bier dazu trinken.
Gelobt seien die drei Sinne eines Bäckers: das Auge, die Nase und der Gaumen.
Immer wieder stehen neue Variationen zur Verfügung, die unseren Gaumen verwöhnen. Auch die kleinen, knusprigen, verschiedenen Brötchensorten sollte man nicht vergessen. Sie veredeln uns das genussvolle, gesunde Frühstück. Die erste Mahlzeit des Tages, die man mit Ruhe und Harmonie genießen sollte.

Habe ich nun Ihren Appetit auf ein köstliches Brot angeregt? Dann lassen Sie sich nicht davon abhalten ein solches zu essen! Riechen Sie daran und seien Sie sich diesem wertvollen Nahrungsmittel bewusst. Das Brot hat es verdient!

Guten Appetit!
 
Meine Bücher: Tränen der Verzweiflung
                       Die gläserne Wand
                       

Dienstag, 27. April 2010

Mr. Spock, der Außerirdische

Mr. Spock, ( Leonard Nimoy), der nie lächelnde Vulkanier, setzt zur Landung an. Viele Jahre hat er die Menschen verschiedener Altersstufen, mit seiner Vorbildlichkeit und Intelligenz, durch „Star Trek“ geführt. Das Raumschiff Enterprise war seine Heimat. Stets zur Stelle und diszipliniert hat er, mit einem Fingerdruck auf den Hals, seine Feinde in die Knie gezwungen. Die Kultserie war in den 80ern äußert beliebt bei Jung und Alt. Nimoy hat in vielen Filmen mitgewirkt. Er hat als Regisseur, Filmproduzent und Fotograf gearbeitet. Noch eine Seite war ihm gewogen: Lyrik! Das hätte man ihm eigentlich nicht zugetraut. Sein Gedichtband wurde in deutsch übersetzt.
Doch nun ist es an der Zeit, den Heimatplaneten anzusteuern, meint er.
Im Alter von 79 Jahren will er sich zur Ruhe setzen. Im vorigen Jahr war Leonard Nimoy, als alterner Spock, in einer Star-Strek Verfilmung zu sehen. Die letzten Szenen drehte er in dem Film „Die Grenzfälle des FBI“ als Dr. William Bell. Seine Fun-Gemeinde wird es bedauern und möglicherweise etwas skeptisch seinen Nachfolger Zachary Quinto, als Mr. Spock aufnehmen. Aber jeder hat eine Chance verdient. Selbst Nimoy hält Quinto für einen fähigen Nachfolger.
Nach 60 Jahren als Schauspieler hat Leonard Nimoy alias Mr. Spock einen geruhsamen Lebensabend verdient.

Wir von „Ein Buch lesen“ wünschen Leonard Nimoy für sein weiteres Leben alles Gute!

Samstag, 24. April 2010

15 »Fantastische Funde oder Fälschungen?«

Teil 15 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«,
von Walter-Jörg Langbein


Prof. Dr. Javier Cabrera Darquea (1924-2001) hat im Verlauf von Jahrzehnten eines der ungewöhnlichsten Museen unseres Planeten aufgebaut, die ich je gesehen habe. In Hülle und Fülle werden da Artefakte gezeigt, die – so sie echt sind – zu einem Umschreiben der Geschichte der Menschheit führen müssten. Wer Reisen unternimmt, um die Geheimnisse unseres Planeten zu erforschen, stößt immer wieder auf unliebsame, mysteriöse Artefakte.

In zahlreichen Museen kann man oft sehr anschaulich sehr viel über die Entwicklungsgeschichte der Menschheit erfahren. Wertvolle Ausstellungsstücke illustrieren den Werdegang des Lebens vom primitiven Einzeller bis zum Computerexperten. Der Museumsbesucher kann so nachvollziehen, wie die Evolution gewirkt hat: als treibende Kraft bei der Entstehung der heutigen tierischen Lebewesen ebenso wie beim Aufstieg des Menschen vom primitiven »homo sapiens« zum Jetztmenschen.

Andächtig wird die Evolution als neuzeitliche Form einer wissenschaftlich anerkannten »Gottheit« verehrt. Vor Jahrhunderten war es Blasphemie, den biblischen Gott anzuzweifeln. Als Evangelium des modernen, aufgeklärten Menschen gilt heute als treibende Kraft nicht mehr Gottvater, der Schöpfer. Noch verpönter ist in wissenschaftlichen Kreisen, die große Göttin, die nach altem Glauben alles Leben hervorgebracht hat und – ewigen Zyklen der Wiederkehr folgend – immer wieder gebiert. Der patriarchalische Gott hat die Göttin verdrängt und wurde in wissenschaftlichen Kreisen durch die heilige Evolution ersetzt. Sie ist in vermeintlich aufgeklärten Kreisen der hehren Wissenschaft heute ebenso sakrosant wie der allmächtige Schöpfergott der Bibel vor Jahrhunderten.

Etwas hat sich allerdings geändert: Ketzer wurden vor Jahrhunderten gefoltert und verbrannt. Heute müssen sie um ihre Existenz bangen, so sie sich um einen Platz in der Welt des wissenschaftlichen Establishments bemühen. Tabus gibt es auch in atheistischen Kreisen der Wissenschaft.

In wissenschaftlichen Werken unserer Tage wird ebenso lautstark »die Wahrheit« verkündet wie einst in den religiösen Traktaten unterschiedlichster Couleur. Aber wie einst Theologen zum Beispiel nicht ins Konzept der Bibel passende Texte verbrannten oder nur verboten... so fristen auch Museumsartefakte eine ärmliches Dasein, die nicht zur allgemeinen Lehrmeinung passen. Sie verschwinden in muffigen Kellerräumen, wenn sie nicht gar – da angeblich wertlos – zerstört werden.

Als unanfechtbarer Kanon »der wissenschaftlichen Wahrheit« gilt: die Evolution führte zu einem allmählichen und kontinuierlichen Aufstieg. Der heutige Mensch hat den Zenit erklommen, alle menschlichen Vorgänger waren primitiver, alle früheren Kulturen waren primitiver. Es kann vor Jahrtausenden oder gar Jahrzehntausenden keine hochstehenden Kulturen gegeben haben, die in mancherlei Hinsicht der unseren überlegen war. Warum nicht? Weil es sie nach wissenschaftlichem Glauben nicht gegeben haben darf. Wer aber die Geschichte der Menschheit unvoreingenommen wie ein spannendes, informatives Buch lesen möchte... darf sein Denken nicht irgendwelchen Dogmen unterwerfen.

Objekte, die nicht ins allgemein gültige Geschichtsbild passen, werden nicht in den heiligen Hallen unserer Museen ausgestellt. Sie fristen ein jämmerliches Dasein in Archiven und Kellern, die für die Öffentlichkeit nicht zugänglich sind. Oder sie werden einfach ignoriert. Objekte, die in der schulwissenschaftlichen Lehrmeinung keinen Platz haben werden rasch als Fälschungen deklariert. Es müssen Fälschungen sein, weil sie nicht echt sein können. Und sie können nicht echt sein, weil sie nicht echt sein dürfen.

Cabreras gravierte Steine und Tonfiguren zeigen zum Beispiel ganz eindeutig vorzeitliche Saurier. Wie geht man mit solchen Objekten um? Wie stuft man sie ein? Man kann sie leichtfertig zu Fälschungen erklären, nach einem simplen Motto: Vor Jahrtausenden können Menschen in Südamerika nichts von Sauriern gewusst haben. Also können Artefakte, die Saurier zeigen, nicht Jahrtausende alt sein. Es gibt aber eine Alternative! Vielleicht ist unsere Vorstellung vom Wissensstand der Menschen, die vor Jahrtausenden in Südamerika lebten, falsch? Vielleicht müssen wir unsere Thesen über die graue Vergangenheit Südamerikas so ändern, dass auch unliebsame archäologische Funde Platz finden. Unsere Thesen über die Vergangenheit des Menschen dürfen keine unantastbaren Dogmen sein. Sie müssen ständig überprüft werden.

Leider weigert sich aber die Schulwissenschaft in der Regel, archäologische Funde, die nicht ins klassische Bild der Vergangenheit passen, zur Kenntnis zu nehmen.
Jahrtausende alte Saurierdarstellungen sind für Anhänger des schulwissenschaftlichen Kanons ein Gräuel. Und doch gibt es sie.

1897 wanderte der Bremer Kaufmann Waldemar Julsrud nach Mexiko aus. Wie Heinrich Schliemann (1822-1890) war er ein begeisterter Feldarchäologe aus Leidenschaft. Schliemann wurde von der Wissenschaft nicht ernst genommen. Er entdeckte Troja. Julsruds Funde dürften weitaus bedeutsamer sein für die Geschichte der Menschheit. Will man die wahre Geschichte der Menschheit wie ein Buch lesen, darf man auf Julsruds Seiten nicht verzichten.

In den Jahren 1944 bis 1952 gruben Einheimische in seinem Auftrag mehr als 33 000 kleinere Skulpturen aus. Darunter befinden sich unzählige – die genaue Zahl ist unbekannt – Saurierfiguren. Ohne dass auch nur eine einzige der phantastisch anmutenden Skulpturen wissenschaftlich untersucht wurden... erklärte man sie in Bausch und Bogen zu modernen Fälschungen. Sie konnten nicht echt sein, weil sie nicht echt sein durften.

Waldemar Julsrud funktionierte sein geräumiges Haus in ein bewohntes Museum um. Jeder freie Fleck wurde genutzt. Überall standen und lagen die bizarren Tonfiguren, auf Tischen und Schränken, in Regalen und Vitrinen. Julsruds Haus wurde zu einer bizarren Welt, die sich Menschen und monströs wirkende Wesen teilten. Tausende Figuren stellten eine Welt dar, die mehr an einen Mysteryfilm unserer Tage als an irdische Realität erinnerte. Immer mehr Neugierige besuchten die einzigartige Ausstellung. Vertreter der Wissenschaft indes hielten es nicht für erforderlich, die Artefakte näher in Augenschein zu nehmen. Sie konnten nur Fälschungen sein, weil sie Fälschungen sein mussten. Und sie mussten Fälschungen sein, weil sie nicht echt sein durften. Und um Fälschungen zu betrachten, war jedem Wissenschaftler auch ein noch so kurzer Weg zu weit... zumindest offiziell.

Anno 1964 wurde die mysteriöse Sammlung nach dem Tod von Waldemar Julsrud in ein Lagerhaus verbannt. Dort schlummerte sie, vorsorglich von der Öffentlichkeit weggeschlossen, bis Ende der 1990er Jahre Privatforscher auf die sensationellen Funde aufmerksam machten. Und siehe da... Es hatte doch wissenschaftliche Untersuchungen and Analysen der Funde gegeben. Warum aber wurden die Ergebnisse nicht publik gemacht. Warum wurden die Altersbestimmungen der »gefälschten Artefakte« nicht in die Welt hinaus posauniert? Lag es daran, dass die erhofften Resultate nicht geliefert wurden? Lag es daran, dass die Funde keine modernen Fälschungen sein können?

Fakt ist: Drei wissenschaftliche Institute aus Nordamerika (1) haben Julsrud-Objekte getestet. Unabhängig voneinander kamen alle drei zu Ergebnissen, die nur einen Schluss zulassen: Die datierten Artefakte sind keine Fälschungen! Untersuchung wurden durchgeführt:

· vom »Teledyne Isotopes Laboratories«, Westwood, New Jersey
· vom »Museum Applied Science Center for Archaeology« der »University of Pennsylvania« und
· von den »Geochron Laboratories«, Massachusetts.

Fasst man die Ergebnisse dieser wissenschaftlichen Untersuchungen zusammen, dann müssen die geheimnisvollen Skulpturen über einen langen Zeitraum hinweg geschaffen worden sein, nämlich zwischen 4500 vor Chr. (C14 Datierung von 1968) und 2500 v.Chr. (Thermolumineszenz Datierungen von 1973 und 1995). Doch wurde Julsrud rehabilitiert, nachdem die Fälscher-These eigentlich als widerlegt angesehen werden müsste?

Fakt ist: In Julsrud Sammlung gibt es Miniskulpturen, die Saurier darstellen. Wissenschaftliche Analysen sprechen den Artefakten Julsruds ein sehr hohes Alter zu. Ein winziger Bruchteil der Artefakte ist immerhin öffentlich ausgestellt im »Museum Waldemar Julsrud«, das am 28. Februar 2002 in Acámbaro eröffnet wurde. Jahrzehnte nach Waldemar Julsruds Tod hatte sich der Wunsch des unermüdlichen Forschers endlich erfüllt.

Fakt ist: Auch in Prof. Dr. Javier Cabrera Darqueas Museum gibt es Saurierdarstellungen. Auch diese Objekte werden gern in Bausch und Bogen verdammt und als Fälschungen diskreditiert. Dabei gibt es wissenschaftliche Studien, die dafür sprechen, dass es auch sehr alte »Cabrera-Objekte« gibt.

Fakt ist: Bereits im Sommer 1967 führte die »Compania Minera Mauricio Hochschild« eine Untersuchung von gravierten Steinen durch. Prof. Dr. Javier Cabrera Darquea zeigte mir die entsprechenden Dokumente in seinem Museum. Die Resultate sind sensationell, werden aber bis heute weitestgehend totgeschwiegen. Der Geologe Dr. Erik Wolf analysierte die Oxydationsschichten, die sich auf den Einritzungen gebildet hatten. Weitere Proben wurden von Professor Dr. Josef Frenchen vom »Institut für Mineralogie und Petrographie an der Universität Bonn« datiert. Im Frühjahr 1969 lag dann das eindeutige Ergebnis vor. Demnach müssen die Einritzungen vor mindestens 12 000 Jahren vorgenommen worden sein. Ein weit höheres Alter könne nicht ausgeschlossen werden.

Im Jahre 2002 führten Maria del Carmen Olazar Benguira und Felix Arenas Marsical Ausgrabungen in der Wüste zwischen Nasca und Ica durch. Tagelang haben sie unter schwierigen Bedingungen gegraben. 200 Meter unterhalb des Gipfels des Cerro Norte fündig: gravierte Steine, vergleichbar mit den Artefakten aus Cabreras Museum! Im Museum von Prof. Dr. Javier Cabrera Darquea verblüffen Darstellungen von komplizierten medizinischen Eingriffen: in Steine graviert und plastisch als Tonfiguren.

Einer der 2002 ausgegrabenen Steine zeigt – wie die Artefakte im Cabrera-Museum – ebenfalls eine medizinische Szene: Eine Person, die auf einem Tisch liegt, wird operiert. Der Chirurg setzt offenbar gerade das Messer an. Einige der Steine –Luc Bürgin weist in seinem vorzüglichen Nachschlagewerk ausdrücklich darauf hin (2) – waren »mit Ablagerungen verklebt«. Bürgin: »Und die Karbonablagerungen auf den mitgebrachten Boden- und Gesteinsproben waren gemäß Thermoluminiszenz-Datierung ›mehr als 61 196 Jahre‹ respektive ›mehr als 99 240 Jahre‹ alt - ›bei einem Abweichungsfaktor von 5000 bis 8000 Jahren.‹«

Bürgin schließt seine Ausführungen über die »Ica-Steine« so: »Die unendliche Geschichte der Ica-Steine ist damit um ein weiteres Kapitel reicher. Wie sie wohl weitergeht?«


Zitierte Literatur

(1) Bürgin, Luc: »Lexikon der verbotenen Archäologie: Mysteriöse Funde von A bis Z«, Rottenburg 2009, S. 22

(2) Bürgin, Luc: »Lexikon der verbotenen Archäologie: Mysteriöse Funde von A bis Z«, Rottenburg 2009, S. 102

»Geheimnisvolles Nasca«,
Teil 16 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«
von Walter-Jörg Langbein,
erscheint am 2. Mai 2010




Meine Erfahrungen mit Wein. Text: Helga König

In meiner Herkunftsfamilie trank in meiner frühesten Kindheit in den 50er Jahren nur mein Urgroßvater Wein. Das tat er täglich. Er trank 1/2 Flasche Roten und wurde 93 Jahre alt.  Jedem, der es hören wollte, erklärte er, dass Wein, in Maßen genossen  gut für die Gesundheit sei. Mein Vater bezweifelte dies, trank keinen Tropfen Alkohol und verstarb im Alter von 57 Jahren.

Meine erste Erfahrung  mit Wein  machte ich im zarten Alter von 11 Lenzen. Damals nämlich interessierten mich Weinetiketten. Mein Cousin, einige Jahre älter als ich, hatte sich eine Stehlampe  gebastelt und den Lampenschirm mit Weinetiketten beklebt. Mein Onkel, heute 87 Jahre alt und Weinliebhaber noch immer, erlaubte  meinem Cousin und in der Folge auch mir, die Etiketten von den Flaschen zu lösen, um damit etwas Kreatives anstellen zu können. Ich klebte die Etiketten auf Papierkörbe, die ich dann in der Verwandtschaft verschenkte und vertiefte mich immer wieder in die Motive, lernte auf diese Art Rebensorten, Jahrgänge, Namen von Weingütern etc. kennen und bewahrte dieses Wissen im Hinterkopf.

Wein begann ich als 17 jährige zu trinken, zunächst nur Weißweine aus Oppenheim und Nierstein, weil diese Städtchen nur 10 Kilometer von meinem  Geburtsort entfernt liegen. Erst später lernte ich durch den Vater eines Freundes Bergsträßer und Pfälzer Weine kennen. Auf Partys mit Gleichaltrigen trank man in den 1970ern Chianti, der allerdings nichts mit den guten Chianti Classicos von heute zu tun hat. Ich trank niemals mehr als 2  Gläser und so ist es bis heute geblieben.

In Mainz an der Uni schließlich belegte ich  zwei Weinseminare und las damals die ersten Bücher über Wein, um  die Vielfalt zu begreifen. Begriffen habe ich sie erst Jahre später als mein Schwiegervater mir seine Weinbücher schenkte, u.a.  "Hornickels Weinreisen", die er keine Zeit hatte zu studieren, was er jedoch besser hätte tun sollen. In seinem Weinkeller  habe ich Dinge über Wein gelernt,  über die ich sehr dankbar bin.  Wann gehen Weine um? Wodurch werden Korken porös? Wie riechen Weine, die firn sind? Wann kann man sie noch trinken und wann kippt man sie besser in den Abfluss? Wie verändert sich das Farbbild, gerade bei Grand Crues?  Haben Sie schon einmal an einem Wochenende 500 Grand Crues entsorgt?  Ich schon.

In den 90er Jahren dann las ich drei Dutzend Weinbücher und begann Weine aus unterschiedlichen Weingütern zu bestellen und zu testen.  Gemeinsam mit meinem Gatten besuchte ich nun Weinverkostungen, nicht zuletzt jährlich in Bad Kreuznach die große VDP-Verkostung, aber auch Weinverkostungen  französischer, italienischer, spanischer, schweizer, burgenländischer und überseeischer Weine.  Nachdem ich  viele Weine unterschiedlichster Preisklassen probiert habe, Nuancen aller Art erschmeckte,  bin ich dazu übergegangen zumeist ein Glas  trockenen Rosé mit fruchtigem Aroma an Wochenden zum Essen zu trinken. Es sind die einfachen Genüsse, die am nachhaltigsten sind, so meine Erfahrung.

Der beste Rotwein kommt nach meiner Ansicht vom Weingut Nittardi/Toscana. Den dortigen Chianti classico ziehe ich selbst den großen  Weinen aus dem Bordeaux vor, zumal ich mich mit Cabernet-Sauvignons ohnehin nicht anfreunden kann. 

Rieslinge trinke ich so gut wie nie, weil ich die Säure nicht vertrage. Ich mag Badische und Pfälzer Weißburgunder von ausgesuchten Winzern,  mag aber auch Sancerre . Den besten Weißwein , den ich je auf der Zunge hatte war "Baron de L" von 1994 . Der beste  Rosé kam von der "Domaine Ott".

Samstagsrezension: Helga König- Wein: André Dominé

Im Laufe der vergangenen Jahre habe ich gut fünf  Dutzend Bücher über Wein gelesen. André Dominés Nachschlagwerk wurde nicht umsonst in Frankreich als das beste Weinbuch ausgezeichnet. Noch immer schließe ich mich der Beurteilung der Franzosen ohne Vorbehalte an.

Beginnend mit der Geschichte des Weines, wird in der Folge der Umgang mit Wein erläutert. Muß ein Wein zwingend dekantiert werden? Wie alt sollte er sein? Wie wird er serviert? Über die Farben des Weines, über Blume und Bukett, und die richtigen Gläser kann man sich hier informieren und natürlich auch über die korrekte Lagerung.

Die Weinreben und ihre Sorten werden umfangreich beleuchtet und man befasst sich ausgiebig mit dem so genannten Terroir. Auch die Bewirtschaftung und die Rebkrankheiten werden thematisiert, um schließlich irgendwann die Grundlagen der Weinbereitung detailliert zu erläutern. In diesem Zusammenhang bekommt man alles über Fässer erklärt und weiß hinterher genau wie gutes Fasssholz beschaffen sein muss.

Ab Seite 160 bis Seite 885 erfahren sie alles über die Weine dieser Welt. Die besten Franzosen, Italiener, Spanier, Portugiesen, Griechen, Österreicher, Schweizer, Osteuropäer schließlich die Deutschen werden ebenso präsentiert, wie Südafrikaner, Australier, Südamerikaner u.s.w.u.s.f.........

Da ich gerne Rioja trinke, habe ich mit großer Neugierde die Geschichte des Riojas gelesen und mich über gute Erzeuger informieren lassen, das gleiche funktioniert bei allen anderen Weinregionen und Weinen auch. Jetzt ein schöner Bandol oder vielleicht besser noch einen kühlen, leckeren Veltliner aus dem Kremstal! Wunderbar!

Wenn man mich auf einer einsamen Insel aussetzen würde und ich mich auf zehn Bücher beschränken müsste, wäre dieses Buch ganz gewiss auf meiner Wunschliste.





Freitag, 23. April 2010

Freitagskolumne »Post an Wagner« - Und hätt uns Gott bestimmt zum Schaf ...

Eine Antwort auf Franz-Josef Wagners Kolumne »Lieber Bischof Mixa«, BILD, 12.04.2010

Lieber Franz-Josef Wagner,

obwohl ich Ihre Kolumne nun schon seit geraumer Zeit lese, muss ich wieder einmal feststellen, dass Sie immer für eine Überraschung gut sind. »Ein Bischof ist für mich kleinen Katholiken Franz-Josef die Illusion des Guten«, teilten Sie der erstaunten Öffentlichkeit gestern in Ihrer Kolummne mit, wahrscheinlich ohne zu ahnen, wie sehr Sie damit den Nagel auf den Kopf getroffen haben. Oder sollten Sie tatsächlich erkannt haben, dass es genau das ist: Ein Trugbild? Eine Illusion, die laut Wikipedia folgendermaßen definiert ist:
In anderer Auffassung von „in“-ludere als „innerlich“ spielen gerät Illusion in die Nähe des ähnlich gebildeten deutschen Ausdrucks Gedankenspiel. Von hier leiten sich vielfältige Bedeutungen von Illusion ab, die sämtlich mit Selbsttäuschungen aller Art bis hin zum Selbstbetrug zu tun haben. Dann kann ein täuschender oder (in des Wortes ursprünglicher lateinischer Bedeutung) falscher Eindruck ebenso gemeint sein wie genauso falsche und damit wie immer unrealistische Vorstellungen, die man „sich machen“ oder „bilden“ kann, indem man „sich etwas einbildet“ oder auch „vormacht“. Zitat Ende.

Ihnen wurde mit dem Rücktritt Mixas diese Illusion genommen, Herr Wagner. Doch in dieser Enttäuschung liegt die große Chance zur Metamorphose. In leichter Abwandlung des Goethe-Zitats könnte man sagen: »Hätt' Allah mich bestimmt zum Schaf / So hätt' er mich als Schaf geschaffen.«

Wann genau haben Sie beschlossen, ein Schaf sein zu wollen, Herr Wagner? Ein Mitglied der Herde dieser hohen Herren, das von denen nach Belieben geschoren oder auch geschlachtet werden kann? Wann haben Sie die Entscheidung getroffen, eigenes Denken an die Träger von Hirtenstäben und NarrenBischofskappen abzugeben?
Oder ist es nicht vielmehr so, dass diese Entscheidung für Sie getroffen wurde? Von Ihren Eltern, welche Sie ahnungslos taufen ließen? Welche Sie in das Internat der Regensburger Domspatzen schickten, nicht wissen wollend, was genau dort hinter verschlossenen Türen vor sich ging?

Was wäre aus dem kleinen Franz-Josef wohl geworden, wenn man ihm ermöglicht hätte, sein Leben als Mensch zu beginnen, nicht als Schaf?
Nun, es ist nie zu spät, den aufrechten Gang zu erlernen und aus der stinkenden Schafwolle herauszuschlüpfen. Den Herrschaften ihre Autorität abzunehmen und das eigene Leben für sich selbst zu beanspruchen. Dem »Guten Hirten« in die Hand zu beißen, wenn er wieder einmal zuschlägt und ihm klar zu machen, dass die Zeit der Degradierung zum Paarhufer nun endgültig vorbei ist.

Herzlichst,

Ursula Prem





Montag, 19. April 2010

Asche auf unser Haupt

Island ist die zweitgrößte Insel Europas und liegt nah am Polarkreis. Trotz einer Fläche von etwa 103000 Quadratkilometern ist die Insel karg und dünn besiedelt, denn das Landesinnere besteht ausschließlich aus Bergen und Hochebenen und ist unbewohnt.

Durch ihre exponierte Lage auf dem Mittelatlantischen Rücken zählt Island zu den vulkanisch aktivsten Ländern der Erde. Vulkanismus ist das sichtbare Zeichen des Auseinanderdriftens der Nordamerikanischen und der Eurasischen Platte um jährlich etwa zwei Zentimeter. Durchschnittlich findet alle fünf Jahre ein Ausbrauch statt. Kein Land ist so reich an heißen Quellen wie Island. Unzählige Solfataren mit schwefelhaltigen Wasserdämpfen und Geysire (heiße Springquellen), aus denen regelmäßig hohe Wassefontänen schießen, prägen das Bild dieser geologisch geprägten jungen Landschaft.

Die Isländer nutzen die natürlichen Recourcen seit vielen Jahren.
Häuser und Schwimmbäder werden durch oberirdische Leitungen mit Erdwärme versorgt. Freibäder werden mit Erdwärme beheizt und können auch im Winter genutzt werden. Das Beheizen von Gewächshäusern garantiert eine Ernte von frischem Gemüse im Winter.

Vor diesem Hintergrund ist es kaum verwunderlich, dass es auf Island wieder mal zu einem Vulkanausbruch gekommen ist.


Der Eyjafjalla , ein Gletschervulkan im Süden Islands hat sich gewaltig zu Wort gemeldet und lässt weitere Taten folgen. Er ist unvermindert aktiv und stößt weiter mit unverminderter Stärke Lavaasche und Rauch in die Atmosphäre. Wegen der Gefahr einer neuen Flutwelle im Gebiet des Vulkans werden Hunderte von Anwohnern evakuiert. Die riesige Aschewolke aus dem isländischen Eyjafjalla-Vulkan legt den europäischen Flugverkehr lahm.
Und schon ist der Ausnahmezustand da. Flughäfen wurden geschlossen, betroffene Reisende sitzen auf ihren Koffern und versuchen, andere Transportmöglichkeiten zu nutzen. Die Medien berichten nichts anderes mehr.
Es wird schon wieder über Schäden in Millionenhöhe spekuliert. Die Sorge um die Sicherheit der Menschen wird sogar als Hysterie bezeichnet, nur weil Fluggesellschaften ein Minus verbuchen. Seien wir froh, soweit Bescheid zu wissen, dass Flüge durch eine Aschewolke diesen Ausmaßes Menschenleben bedrohen könnten.

Fragt jemand nach den Bewohnern Islands, die durch das schmelzende Gletscherwasser existentiell bedroht sind? Denkt dabei jemand an die Opfer der Erdbebenkatastrophe in China?
Der Himmel gehört momentan hauptsächlich den Vögeln. Die verringerte Co2-Belastung lässt das Himmelsblau noch intensiver strahlen.
Und wir Menschen sollten in Demut erkennen, dass die Natur sich nicht beherrschen lässt und die Erde in einem andauernden Veränderungsprozess neu gestaltet wird.
Im Unausweichlichen Stärke zeigen, Ruhe bewahren und unsere Erde mit Respekt neu zu sehen, das scheint mir das Gebot der Stunde zu sein.
Asche auf unser Haupt!
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Lebendig begraben

Ein Ohren betäubendes Bersten und Krachen zerriss die friedliche Stille des kleinen, küstennahen Fischerdorfes, das in der wärmenden Frühlingssonne in die ersehnte Mittagsruhe versunken war. Türen und Fensterläden waren geschlossen, Hunde und Katzen lagen ausgestreckt in ihren schattigen Ecken und dösten vor sich hin.
Als die Katastrophe begann und die Erde ihre Pforten auf grausame Weise öffnete, bäumte sich das Leben auf der Insel mit aller Macht auf. Verzweifelt rannten die Menschen auf die Straße und mussten fassungslos zusehen, wie ihre mühevoll erbauten Häuser wie Kartenkonstrukte in sich zusammen fielen. Pferde galoppierten wie wild über die Koppeln und versuchten mit ganzer Körperkraft die Gatter zu durchbrechen. Schafe und Kühe rannten in Panik durcheinander und trampelten rücksichtslos alles nieder, was sich ihnen in den Weg stellte.

Von einem Moment auf den anderen war es Nacht geworden. Eine gewaltige Aschewolke hatte den Himmel in Sekunden verdunkelt. Feuerrote Lava schoss in hohen Fontänen aus dem riesigen Vulkankrater und floss in breiten Strömen bedrohlich auf das Dorf zu. Wie ein reißender Fluss suchte sich die Lava ihren Weg und riss alles mit sich in die Tiefe. Es gab kein Entrinnen, für niemanden.
Die Vögel hatten sich, einem natürlichen Instinkt folgend, mit schnellen Flügelschlägen erhoben. Doch sie erstickten in der riesigen giftigen Gaswolke und fielen tot zu Boden.
Die Natur zeigte kein Erbarmen. Menschen und Tiere verglühten im heißen, feuerroten Gesteinsbrei und wurden von den Lavaströmen direkt ins Meer gerissen.

Die Erdstöße hatten nur wenige Minuten gedauert. Ihre Kraft hatte die Insel in zwei Teile gerissen. Wie eine hässliche Fratze hatte die Erde ihren Schlund aufgerissen, als wollte sie alles verschlucken. Währenddessen spie der Vulkan weiterhin mit unvermindertem Zorn Asche in den Himmel und spuckte glühende Feuerzungen aus. Ein Teil des Kraters war weg gesprengt worden. Steine unterschiedlicher Größe polterten aus seinem Inneren erst gen Himmel, dann mit lautem Getöse die Kraterwand hinab.

Ein Dorf war verschüttet, lebendig begraben worden.
Am nächsten Tag ging die Sonne am immer noch verfinsterten Himmel auf und zog ihre Runden. Sie fand nichts als Stille.

Die erkaltenden Lavaströme waren ins Meer geflossen und hatten einem Teil der Insel ein neues Gesicht geschenkt.
Es würde Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte dauern, bis sich die Insel behutsam mit neuem Leben besiedeln würde.

© Gaby Bessen

Sonntag, 18. April 2010

14 »Dr. Cabreras gravierte Steine«

Teil 14 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«
von Walter-Jörg Langbein
1961 trat der Rio Ica über seine Ufer und überschwemmte Teile der Ocucaje-Wüste. War ein Erdbeben verantwortlich? Als sich die Wassermassen wieder zurückzogen, untersuchten einheimische Bauern die Schäden. Karge Felder waren vollkommen verwüstet. Wo zuvor Landwirtschaft betrieben werden konnte, da war die dünne Schicht fruchtbaren Bodens weggeschwemmt worden. Beim Abschreiten des Landes machten die Einheimischen eine erstaunliche Entdeckung: Steinbrocken unterschiedlicher Größen, die lange im knochentrockenen Erdreich verborgen gelegen hatten... waren von den Naturgewalten freigelegt worden. Die Steine mochten wohl Ewigkeiten vom Fluss poliert worden sein.

Sie waren abgerundet und wiesen glatte Oberflächen auf. Es handelt sich bei den Steinen um grauen Andesit, also um einen harten Stein. Deshalb wird er gern zum Pflastern von Plätzen verwendet. Wegen der hervorragenden Witterungsbeständigkeit und seiner besonderen Härte eignet er sich ideal für den Straßenbau.

Und doch weisen die Ica-Steine aus eben diesem Material seltsame Gravuren auf. Wegen ihrer Härte sind sie eigentlich nicht erste Wahl für die Herstellung von Abertausenden von über und über mit Gravuren verzierten Kunstwerke. Die armen Bauern freuten sich über die Funde und verkauften die Kunstwerke an Touristen. Die Gravuren wurden publikumswirksam von den geschäftstüchtigen Einheimischen als »Inka-Kunst« deklariert.

Was die emsigen Steinhändler sicher wussten: Sollte es sich bei den gravierten Steinen um archäologische Funde handeln, verstießen sie zweifach gegen geltendes Recht. War es doch strengstens verboten, archäologische Stätten zu plündern – wenn man kein Archäologe war – und vorgeschichtliche Funde zu verkaufen. Schon gar nicht durften sie ins Ausland geschafft werden. Das Erbe der Vorgeschichte Perus gehörte Peru und sollte nicht ins Ausland verkauft werden.

Und so zogen die Einheimischen nachts los, um die gravierten Steine zu suchen. Sie begnügten sich nicht mehr damit, sie aufzulesen. Sie gruben systematisch. Neu war ihnen diese Tätigkeit nicht. Hatte die Landwirtschaft schon seit Jahrhunderten eher karge Erträge gebracht, so war doch die Grabräuberei schon weit lukrativer. Ganze Heerscharen – so berichtete mir Prof. Dr. Javier Cabrera Darquea – machten sich besonders in sternklaren Nächten auf den Weg.

Funde gab es immer wieder: Textilien aus Vorinkazeiten, die sich im trockenen Wüstenboden erstaunlich gut gehalten hatten. Systematisch wurden Gräber – ebenfalls aus präinakischen Zeiten – aufgespürt und geplündert. Die Grabräuber trugen bei ihrer Arbeit Amulette, die sie vor dem Zorn der Totengeister schützen sollten. Die Polizei fürchteten sie bei ihrer nächtlichen Arbeit weniger, wohl aber die Toten. Wurden sie doch ihrer Grabbeigaben beraubt.

1966 bekam Dr. Javier Cabrera Darquea einen solchen gravierten Stein zum Geburtstag geschenkt. 1966 führte Santiago Agurto Calvo, ein Architekt, archäologische Grabungen durch. Er wurde fündig: immer wieder stieß er auf gravierte Steine. Calvo kam zu der Überzeugung, dass die Ritzzeichnungen von Künstlern aus vorinkaischen Zeiten stammten. Vergeblich versuchte er, Vertreter der schulwissenschaftlichen Archäologie für die mysteriösen Funde zu interessieren.

Dr. Javier Cabrera Darquea bekam immer wieder gravierte Steine geschenkt : von dankbaren Menschen, denen er unentgeltlich geholfen hatte. Und bald entwickelte der berühmte Sohn des Städtchens Ica eine wahre Sammelleidenschaft. Aus Hunderten von Steinen mit Ritzzeichnungen wurden innerhalb von Jahren viele Tausende. Dr. Javier Cabrera Darquea, der an der »Universidad Nacional San Luis Gonzaga«, Ica, Vorlesungen gehalten hatte, machte neben schlichten geometrischen Zeichnungen bald höchst ungewöhnliche aus: Pflanzen und Tiere aus prähistorischen Zeiten. Da gab es eindeutig zu identifizierende Saurier, die in die Oberfläche von Steinen geritzt worden waren. Wie sollten Menschen in vorinkaischen Zeiten gewusst haben, wie Saurier ausgesehen haben? Fantastischer noch: Die Künstler, die eine unüberschaubare Menge von Bildnissen schufen, stellten Menschen und Saurier als Zeitgenossen dar. Auf anderen Steinen waren komplizierte medizinische Eingriffe gezeigt, sogar Herztransplantationen und Kaiserschnittoperationen!

Wiederholt habe ich das Cabrera-Museum in Ica besucht. Prof. Dr. Javier Cabrera Darquea erwies sich stets als äußerst hilfsbereit. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass ihn die ablehnende Haltung der Wissenschaft geärgert und gekränkt hat. Immer wieder empörte er sich ob der Weigerung der Schulwissenschaft, die Bibliothek in Stein als echt anzuerkennen. »Man kann doch die gravierten Steine wie ein Buch lesen!« betonte der streitbare Museumsdirektor immer wieder.

Das sahen die meisten Wissenschaftler ganz anders: Menschen und Dinosaurier als Zeitgenossen? Eine hochstehende Zivilisation vor vielen Jahrtausenden, die eine sehr fortgeschrittene Medizin mit komplizierten chirurgischen Eingriffen beherrschte? Menschen, die vor vielen Jahrtausenden nicht nur hervorragende Mediziner waren, sondern die überhaupt den Wissenschaften huldigten? So sieht man auf nicht wenigen gravierten Steinen im Museum Menschen, die mit Hilfe von Teleskopen in den Himmel starrten.

Für die Schulwissenschaft war klar: So eine frühe hochstehende Zivilisation konnte es vor Jahrtausenden nicht gegeben haben... weil eine Anerkennung der Funde das bisherige Geschichtsbild komplett ad absurdum geführt hätte. Die Gravuren konnten nur Fälschungen sein.... weil sie Fälschungen sein mussten! Zur großen Freude der Schulwissenschaftler bewies anno 1998 der Spanier Vincente Paris: die Steine sind gefälscht. Das heißt: Vincente Paris untersuchte einige Steine mit Gravuren und kam zum Ergebnis, dass die Bildnisse nicht in grauer Vorzeit, sondern erst in jüngster Vergangenheit hergestellt worden sind. Seine Mikrofotographie-Aufnahmen wiesen, Luc Bürgin weist in seinem vorzüglichen Werk »Lexikon der verbotenen Archäologie – Mysteriöse Relikte von A bis Z darauf hin, »auf manchen Ica-Steinen Spuren von moderner Farbe und Poliermittel« nach.

Wie sind die Erkenntnisse Vincente Paris zu bewerten? Sind alle gravierten Steine im Museum Fälschungen? Genau das behaupten seit Jahrzehnten sogenannte Skeptiker, selbsternannte Verteidiger der Schulwissenschaften. 1977 erschien Erich von Dänikens voluminöser Band »Beweise – Lokaltermin in fünf Kontinenten«. In diesem Band berichtete Däniken auch über die gravierten Steine von Ica (S. 415): »Die Familie Cabrera besitzt an der Plaza de Armas in Ica ein großes Haus, das sie auch braucht, denn die Cabreras sind sehr fruchtbar. Trotzdem sind drei große Räume vom Boden bis zur Decke hinauf mit Regalen versehen, in denen massenhaft Steine liegen. Von Fußball- bis Ballongröße. Jeder Stein ist mit anderen Motiven graviert... Man entdeckt Indianer, die auf Vögeln reiten. Es sind Indianer mit fremdartigen Werkzeugen in den Händen verewigt. Auf einem Stein bedient sich ein Indianer einer Lupe zum besseren Sehen. Ein Stein ist ein Globus im Taschenformat: die Umrisse fremder Länder, Kontinente und Ozeane sind sorgsam eingeritzt.... Mit Bedacht zeigt Dr. Cabrera, der selbst führender Chirurg ist, eine Serie von Steinen, die den Hergang einer Herztransplantation zeigen.

Dem Patienten, der auf einer Art von Operationstisch liegt, wird das Herz herausoperiert; Schläuche versorgen ihn mit Infusionen. Ein frisches Herz wird eingesetzt. Zwei Operateure schließen die Arterien. Die Brustöffnung wird geschlossen.«

1977 wurde Erich von Däniken heftig attackiert. »Kritische Journalisten« dokumentierten, so hieß es, was Däniken verschweige. In der Fernsehdokumentation »Pathways to the Gods« (etwa: »Pfade zu den Göttern«) führten besagte »Meister« der Recherche Basilio Uschuya vor, den sie angeblich ausfindig gemacht hatten.... den Fälscher der Steine. Uschuya, so hieß es, nicht ohne Häme, gravierte die Steine mit einem Zahnarztbohrer und ließ sie künstlich altern... durch Backen in Kuhdung. War damit Erich von Däniken entlarvt?

1996 nahm sich die BBC erneut der »Fälschungen« an. 1997 brillierte »Kabel 1« mit einer skeptischen Dokumentation. Wieder wurde Basilio Uschuya als Fälscher der Steine von Ica vorgestellt.

War somit die »Akte Ica-Steine« erledigt? Konnte sie endgültig geschlossen werden, da kritische Journalisten doch den Fälscher aller Steine auufgespürt hatten? Nun, ganz so einfach ist der Sachverhalt nicht. Es war keineswegs eine besonders schwierige Aufgabe, den Fälscher Basilio Uschuya zu »entdecken«. Dazu bedurfte es keines Meisterdetektivs wie Sherlock Holmes. Was von den »Enthüllern« gern verschwiegen wird: Erich von Däniken selbst stellte Basilio Uschuya in seinem Buch »Beweise – Lokaltermin in fünf Kontinenten« (1) vor. Um den Mann zu finden... muss man nur bei Däniken nachlesen.

Fakt ist: Erich von Däniken hat die Weltöffentlichkeit auf die gravierten Steine von Ica aufmerksam gemacht. Und er hat ganz offen über den »Fälscher« geschrieben. Nur: Erich von Däniken zweifelt aber stark an, dass Uschuya Zigtausende Gravuren gefälscht haben kann. Und in der Tat: Es ist unmöglich, dass Basilio Uschuya die gewaltige Masse an Steinen mit unzähligen Gravuren versehen hat.

Warum aber behauptet dann Basilio Uschuya selbst, »alle gravierten Steine« selbst hergestellt zu haben? Tut er das wirklich? Fakt ist: Basilio Uschuya hat nachweislich »gravierte Ica-Steine« an ausländische Touristen verkauft. Er wurde von den peruanischen Polizei mit dem Vorwurf konfrontiert, archäologische Funde illegal veräußert zu haben. Für das Übertreten dieses Gesetzes, das archäologische Erbe Perus schützen soll, wäre Basilio Uschuya empfindlich bestraft worden. Also erklärte er, die Steine gemeinsam mit seiner Frau gefälscht zu haben. Der Verkauf unechter archäologischer Gegenstände ist nämlich nicht verboten. Basilio Uschuya wurde nicht weiter belangt und auch nicht bestraft.

Basilio Uschuya (2): »Zwar habe ich der Polizei tatsächlich zu Protokoll gegeben, die Cabrera-Steine selbst fabriziert zu haben. Aber ich tat dies nur zu meinem eigenen Schutz. Man hätte mich sonst wegen Plünderung archäologischer Stätten verhaftet.«

Zitierte Literatur
(1) Erich von Däniken: »Beweise - Lokaltermin in fünf Kontinenten«, Düsseldorf und Wien 1977, S. 417 und S. 418

(2) Luc Bürgin: »Lexikon der verbotenen Archäologie: Mysteriöse Funde von A bis Z«, Rottenburg 2009, S. 101

Foto Cabrera/Langbein: Ingeborg Diekmann
Alle übrigen Fotos: Walter-Jörg Langbein
Copyright: Walter-Jörg Langbein



»Fantastische Funde oder Fälschungen?«,
Teil 15 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«,
von Walter-Jörg Langbein,
erscheint am
25.04.2010

Samstag, 17. April 2010

Helga König- Für eine Gesellschaft, die Empathie nicht als Schwäche begreift.

Immer mehr Fälle von sexuellem Missbrauch an Kindern und Jugendlichen durch Familienmitglieder, Lehrer und Geistliche machen deutlich, dass unsere Gesellschaft krank ist. Die Empathiefähigkeit lässt in allen Bereichen der zwischenmenschlichen Begegnung zu wünschen übrig. Überbordende Egos holen sich, was sie wollen und scheren sich nicht  am Schmerz, den sie  anderen zufügen in ihrer Gier. Sie machen noch nicht mal vor kleinen Kindern halt.

Meine Mutter war 13 Jahre alt, als im Hause ihrer Eltern sieben Mädchen aus dem nahegelegenen Dorf  von ihrer Mutter gepflegt wurden, weil Soldaten diese Halbwüchsigen vergewaltigt hatten. Die Mädchen bluteten am ganzen Körper.  Sie waren stark traumatisiert. Meine Großmutter  hatte nur selbstgemachte Salbe und Kamille zur Verfügung, mit denen sie deren körperlichen Schmerz zu lindern versuchte. Die Freundinnnen meiner Mutter haben nach Tagen noch ohne Unterlass geweint. Sie begriffen nicht, was man ihnen angetan hatte und weshalb.

Vielmals ist meine Mutter vor Soldaten geflohen, um nicht vergewaltigt zu werden. Im Gegensatz zu ihrer sechszehnjährigen Schwester konnte sie  entkommen. Meine Tante wurde nach mehrfachen Vergewaltigungen nach Sibirien  verschleppt. Ihr ganzes Leben hindurch ist sie  hochgradig depressiv gewesen. Erst jetzt im hohen Alter scheint sich ihre geschundene Seele zu erholen.

Meine ukrainische Freundin Ludmilla  erzählte mir, dass deutsche Soldaten für den Tod der Geschwister ihrer Mutter verantwortlich gewesen sind. Die Mädchen wurden zunächst vergewaltigt und dann mit anderen Dorfbewohnern in eine Kirche getrieben, die man mitleidlos anzündete.

Warum tun Menschen solche Dinge?

Im Krieg haben empathielose Psychopathen die Möglichkeit, ihr abgründiges Verhalten voll ausleben zu können. Wir erinnern uns, was in den 1990er Jahren in Jugoslawien geschah. Nichts hatte sich seit 1945 geändert, hier in Europa, der Wiege des humanistischen Gedankengutes. Auch in Jugoslawien war  damals sexueller Missbrauch an jungen Mädchen an der Tagesordnung.

Ich bin mir sicher, dass Macht- und Dominanzgebaren, die Freude einen anderen Menschen zu demütigen, der eigentliche Grund für sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen ist. Auf ungezügeltes sexuelles Verlangen abzustellen, halte ich für absurd.  Dies ist das schmale Brett,  um Täter zu exkulpieren, deren Motive  ganz andere sind.

Weshalb Frauen nicht massiver einschreiten, wenn Missbrauch in der eigenen Familie vorkommt, hat meines Erachtens viel mit Schamgefühlen zu tun. Die Gesellschaft muss lernen, offensiv mit dem Thema umzugehen, darf nichts unter den Teppich kehren. Geschützt werden müssen Kinder und Jugendliche vor dem monströsen Verhalten Erwachsener, denen es an Mitgefühl mangelt.

Vielleicht entwickeln Psychologen noch bessere Strategien, wie man mitleidlose Menschen im Erwachsenenalter empathiefähig macht, um den furchtbaren Übergriffen auf Kindern ein Ende zu setzen. Gefängnisstrafen zur Abschreckung  alleine führen leider nicht zu Veränderungen.

Samstagsrezension Helga König: DVD -Wüstenblume

Während der jetzt zu Ende gehenden Woche wurde  auf der Plattform "Ein Buch lesen" über sexuellen Kindesmissbrauch geschrieben. Dieser findet leider überall in unser Welt statt. Meines Erachtens liegen die Ursachen für Missbrauch bei den Tätern  in einer generellen Respektlosigkeit  und im Macht- und Dominanzgebaren gegenüber ihren Mitmenschen. Kinder werden weltweit noch immer verprügelt und sie werden sexuell missbraucht. Die Täter sind Personen, zumeist Männer, die sich an der Schwäche der Kinder weiden, sind empathielose Psychopathen, die in erschreckender Weise im triebhaften Wollen ihres Egos verhaftet sind. 

Untersuchungen Prof. Bauers zeigen, dass sich die Empathiefähigkeit eines Menschen im Säuglingsalter entwickelt. Welche Möglichkeiten stehen zur Verfügung Erwachsene zum Mitgefühl zu bewegen? 

Der Film "Wüstenblume" thematisiert Missbrauch an kleinen Mädchen durch die Beschneidung.  In einer Szene des Films versucht ein Erwachsener Mann die 13 jährige Protagonisten Waris zu vergewaltigen, sie sexuell zu missbrauchen. Später spricht Waris davon, dass junge Mädchen, welche in ihrer Heimat zwangsverheiratet werden, die im Kleinkindalter zugenähte Scham seitens des Ehemannes mit einem Küchenmesser aufgeschnitten bekommen. Auch eine solche Handlung ist sexueller Missbrauch.   

Dieser Film von Sherry Hormann erzählt die Geschichte von Waris Dirie (Liya Kebede), die als Nomadin geboren wurde, ihre Kindheit in Somalia verbrachte und als 13 jährige von dort nach England flüchtete, weil sie zwangsverheiratet werden sollte. Nachdem Waris zunächst unter schwierigsten Bedingungen als Hausmädchen ihr Dasein fristet, trifft sie auf einen Starfotografen, avanciert zu einem Top-Model und nutzt diese Plattform, um weltweit gegen Beschneidungen kleiner Mädchen zu kämpfen. Näheres dazu finden Sie auf Wikipedea. Ich möchte das Leben der Protagonistin an dieser Stelle nicht nacherzählen, um dem Film nicht die Spannung zu nehmen. Die Filmstory beruht auf einer wahren Begebenheit.

Waris macht unmissverständlich klar, dass Beschneidungen kein religiös motivierter, muslimischer Brauch sind, d.h. dass sie keineswegs im Koran postuliert werden, sondern die Gründe für Beschneidungen kleiner Mädchen einzig darauf zurückzuführen sind, dass zugebretterte Männer ihren Wunsch damit umsetzen, garantiert Jungfrauen zu heiraten, denen sie letztlich auch im Eheleben keine sexuelle Lust gönnen wollen, wie ich vermutend hinzufügen möchte. Beschneidung ist etwas anderes als der mittelalterliche Keuschheitsgürtel. Das sollte jedem klar sein.

Waris- dies zeigt die Schlüsselszene im Film - wurden als Dreijähriger mittels einer alten Tonscherbe die kleinen und großen Schamlippen und die Klitoris entfernt. Ohne Betäubung. Die stark blutende Wunde wurde mit den spitzen Dornen eines Wüstenstrauches zusammengesteckt und entzündete sich. Das Kind erlitt Höllenqualen. Als die Wunde schließlich verheilte, blieb ein winziges Löchlein offen, etwa so breit wie ein Strohhalm. Beim Urinieren hatte Waries seither unendliche Schmerzen. Waris erklärt, dass zwei ihrer Schwestern an den Folgen von Beschneidungen verstorben sind. Sie berichtet weiter, dass die Männer in der Hochzeitsnacht mit einem Messer die geschundene Körperstelle auftrennen, um dann mit der schwer blutenden Frau beizuschlafen. Dies werte ich als weltweiten sexuellen Missbrauch an im Vorfeld bereits geschundenen Frauen.

Der Film hat zwei Handlungszeiten, die gekonnt miteinander verbunden werden. Die archaische Welt der Kindheit von Waris wird der Glamourwelt des Top-Models gegenübergestellt. Waries wird 1997 UN-Sonderbotschafterin, so eine Info im Nachspann des Films und bleibt es, wie man Wikipedea entnehmen kann bis 2003, um sich auf diese Weise weltweit gegen Beschneidungen einzusetzen. 130 Millionen beschnittene Frauen gibt es derzeit auf unserer Erde. Noch immer werden täglich über 6000 Frauen dergestalt sexuell misshandelt. Noch immer hat dieser Wahnsinn kein Ende gefunden.

Der Film wird hoffentlich einen Beitrag dazu leisten, dass sich viele Zuschauer dieses weltweiten Unrechts bewusst werden und gegen diese Mißhandlungen von kleinen Mädchen und erwachsenen Frauen nachhaltig protestieren.

Meine Hochachtung gilt Waris Dirie, die ihren Bekanntheitsgrad, den sie als Top-Model erwarb, für ein humanistisches Projekt einsetzte. Eine beeindruckende Persönlichkeit.
Ein wichtiger Film.







Freitag, 16. April 2010

Freitagskolumne - »Post an Wagner«: In Sachen Anne Will

Eine Antwort auf Franz-Josef Wagners Kolumne
»Liebe Anne Will«, BILD, 13.04.2010

Lieber Franz-Josef Wagner,

sicher haben Sie schon einmal vom Stockholm-Syndrom gehört. Falls nicht, erlaube ich mir, Ihnen kurz die Definition der Wikipedia zu zitieren:
Unter dem Stockholm-Syndrom versteht man ein psychologisches Phänomen, bei dem Opfer von Geiselnahmen ein positives emotionales Verhältnis zu ihren Entführern aufbauen. Dies kann dazu führen, dass das Opfer mit den Tätern sympathisiert und mit ihnen kooperiert. Zitat Ende.

Ist diese Schutzfunktion der unergründlichen menschlichen Psyche beschränkt auf Geiselnahmen, um so die Wahrscheinlichkeit des Überlebens zu erhöhen? Ich glaube das nicht. Sie ist vielmehr universell. Und schon Kindern zueigen, die sich plötzlich, aus welchen Gründen auch immer, in einem lebensfeindlichen Umfeld wie beispielsweise den Regensburger Domspatzen wiederfinden.

Da es für ein Kind lebenswichtig ist, den Erwachsenen in seiner Umgebung vertrauen zu können, muss es deren Handlungen in positiver Weise deuten, wie bizarr oder pervers auch immer diese sein mögen. Diese Deutungen werden oft noch mit ins Erwachsenenalter übernommen, selbst dann, wenn sie den Realitätscheck kaum bestehen würden.

Genau das scheint Ihnen, lieber Herr Wagner, passiert zu sein. Selbst ein ehemaliger Regensburger Domspatz, bekundeten Sie kürzlich, von den dortigen Präfekten gezüchtigt worden zu sein.  Die Beulen verschwänden in Wirklichkeit nie, resümierten Sie.
Wie Recht Sie damit haben, beweist Ihre Kolumne »Liebe Anne Will«, in welcher Sie die katholische Kirche auch heute noch mit Zähnen und Klauen verteidigen. Ja, nur ein massiv unter dem Stockholm-Syndrom leidender Mensch kann die Taten seiner Peiniger in solch unnachahmlicher Weise relativieren.

Sie monieren, dass in Anne Wills Talkshow kein Wort über die »guten« Priester gefallen sei.
Diese Argumentation erinnert frappierend an die naiv-trotzige Haltung derer, die noch heute behaupten, an Hitler sei nicht alles schlecht gewesen, denn er habe schließlich die Autobahnen gebaut. Und auch die DDR, erinnert sich mancher mit nostalgischer Wehmut, habe ihr Gutes gehabt, »denn zu Essen gab es schließlich immer etwas«.
Verdrängen. Ausblenden. Sich einen Tunnelblick aneignen. Alles unverzichtbare Instrumente für den Umgang mit diktatorischen Systemen, wenn man sich nicht eingestehen will, dass man beschissen worden ist. Beschissen um ein freies Leben. Betrogen um originäre Gedanken. Benutzt, beklaut und weggeworfen. Denn: Was die Macht des einzelnen Menschen übersteigt, das beschämt ihn. Lässt ihn als armes Würstchen dastehen. Warum also nicht besser behaupten, man hätte es selbst so und nicht anders gewollt?




In dieser Situation muss einer, der die Dinge beim Namen nennt, geradezu grausam erscheinen, hat man sich doch mühselig mit seinen Peinigern arrangiert und es geschafft, »das Gute« in ihnen zu sehen. Die Kirche ein diktatorisches System? Würden Sie dem nicht vehement widersprechen, müssten Sie sich eingestehen, ein Opfer zu sein.
Dass dies unangenehm ist, ist nur allzu verständlich.
Doch sollten Sie eines nicht außer Acht lassen, Herr Wagner: Mit Ihrem Verhalten gleichen Sie einem Menschen mit Zahnschmerzen, der den Gang zum Zahnarzt scheut, weil er die noch größeren Schmerzen der Behandlung fürchtet. Was passiert, wenn man solche Schmerzen meidet, weiß jeder: Irgendwann wird der Zahn ohne wirksame Betäubung gezogen werden müssen, weil die Entzündung zu stark geworden ist und jedes gängige Schmerzmittel außer Kraft setzt.

Haben Sie keine Angst vor dem Moment der Wahrheit, Herr Wagner! Jede Enttäuschung ist nichts als der Fortfall einer Illusion. Eine Ent-Täuschung also. Und also solche ein lebenswichtiges Heilmittel, auch wenn es, wie jede wirksame Medizin, bitter schmeckt.

Ja, die katholische Kirche ist ein diktatorisches System. Eine Vereinigung, die sich noch immer so stark wähnt, dass einer ihrer führenden Vertreter: Bischof Franz-Josef Overbeck aus Essen, es wagt, sich in eine Sendung zu setzen, um dort gegen Homosexuelle zu wettern. Ein Club, der noch immer solchen Einfluss hat, dass selbst der Ethikunterricht an deutschen Schulen vom »Leitbild der christlich-abendländischen Kultur« durchzogen ist und sich teilweise vom Religionsunterricht nur durch die Bezeichnung unterscheidet.
Sie ist, und da gehe ich mit Rosa von Praunheim konform, ein Laden, in welchem Frauenkleider tragende, alte Männer sich anbeten lassen. Mumien, die den zahnlosen Versuch wagen, die Welt von heute mit dem Atem von gestern zu erklären.

»Eigentlich sollte ein katholischer Mensch nach dieser Sendung keine GEZ-Gebühren zahlen«, schließen Sie Ihre Kolumne. Dies erlaube ich mir, ein wenig umzuformulieren: Eigentlich sollte ein aufrechter Mensch nach dieser Sendung keine Kirchensteuer mehr bezahlen.
Von Anne Will wünsche ich mir nur eine einzige Änderung: Sie sollte den Mut entwickeln, Frechdachse wie Bischof Overbeck bei laufender Kamera aus der Sendung zu werfen.

Herzlichst,

Ursula Prem

Mittwoch, 14. April 2010

"Klimawechsel"

Wer kennt sie (noch) nicht, die Lebensphase einer Frau, die unweigerlich kommt, das eigene und manchmal auch das Leben des Partners auf den Kopf stellt und nach der nichts mehr ist, wie es einmal war?
Manche Frauen merken nichts davon, andere verstehen die Welt nicht mehr und kommen aus der Achterbahnfahrt der Gefühle und Befindlichkeiten kaum raus.
Männer erleben die Wechseljahre angeblich auch, aber anders, nur wie?

Die ZDF-Serie „Klimawechsel“ ist derzeit in aller Munde, von höchst amüsant , witzig und frech bis unter die Gürtellinie, gelobt und beschimpft. Mache sich jeder ein eigenes Bild.

Die Wechseljahre einer Frau, noch immer ein Tabuthema, wird in der Serie von Doris Dörrie von Frauen für Frauen satirisch und provokativ in Szene gesetzt. Schamlos, mit klaren Worten und viel Witz flimmert das, was Frau sonst meist nur mit der besten Freundin bespricht, durch deutsche Wohnzimmer.

Vier Lehrerinnen an einer normalen Schule, deren Aufgabe es ist, pubertierende Schülerinnen und Schüler durch diese schwierige Zeit zu bringen, kämpfen mit sich und ihren hormonellen Katastrophen.
Maria Happel als Deutschlehrerin Angelika geht in die Breite wie ein Pfannkuchen und schwitzt sich die Seele aus dem Leib. Ulrike Kriener, die sonst eher emotionslose Komissarin Luca, fühlt sich nicht mehr begehrenswert, hat panische Angst vor dem Älterwerden und stürzt sich in eine Affaire mit einem Yoga-Lehrer, der der Lebensgefährte der überlasteten Kunstlehrerin Desiree, glänzend gespielt von Andrea Sawaztki, ist. Sie, als Mutter, Lehrerin und verhuschte Künstlerin ist in ihrer Dreifachrolle völlig überfordert.
Die von Heulattacken gebeutelte Biolehrerin Cornelia (Juliane Köhler) hat Angst vor ihren Schülern und steht keine Unterrichtsstunde ohne Tränen durch. Bei Panikattacken atmet sie verzweifelt in ihre geöffnete Schultasche.
Alle vier stürzen sich in die unterschiedlichen Unternehmungen gegen den Hormonwandel.
Putzsucht, Hormon-Yoga, geklaute Anti-Age-Cremes, Diäten und Squash gegen die Pfunde verfehlen letztendlich ihre Wirkung.

Deutschlehrerin Angelika sucht mit Hilfe ihres moslemischen Kollegen Heil im Sufismus und überlegt, dem Islam beizutreten, Angelika färbt sich die ergrauenden Schamhaare und läßt sich von der Frauenärztin Dr. Evelyn Bach (gespielt von Maren Kroymann) zur Vaginalstraffung und Botoxspritzen überreden, mit fatalen Folgen.
Kunstlehrerin Desiree bemüht sich erfolglos, ihre aus Haushaltsgegenständen liebevoll erstellten Kunstobjekte mit einem häufig schreienden Baby im Schlepptau in Kunstgalerien unterzubringen und die Biologielehrerin Cornelia kommt nicht gegen die Verführungskünste ihres Schülers aus der zwölften Klasse an und befindet sich im permanenten Liebesrausch, bis sie erfährt, dass sie schwanger ist.

Ihr langjähriger neurotischer Therapeut (genial gespielt von August Zirner) , von ihr stets mit Schokolade beschenkt, muss ihr tränenreiches Klagen nicht mehr ertragen und verbündet sich statt dessen mit der zynischen Gynäkologin Dr. Bach.

Für mich ist diese Serie ein filmischer Leckerbissen, der kein Tabu scheut und mit viel Witz meine Lachmuskeln und auch die meines Gatten schon mehrfach arg strapaziert hat
Die nächste Folge kommt am Donnerstag um 21 Uhr im ZDF.
Ich freue mich schon darauf.

Gaby Bessen

Dienstag, 13. April 2010

Gibt es Kindesmissbrauch? - Versuch einer Definition

Die Tragik des Menschen ist es, dass seine Sprache zu ungenau ist, alle denkbaren Sachverhalte unmissverständlich auszudrücken. Ziemlich hölzern kommt das luftige Element des Wortes plötzlich daher, wenn emotionale Bereiche berührt werden, oder wenn es gar gilt, Fakten auszudrücken, die aufgrund sorgsam gepflegter Tabus und stillen Übereinkommens der Gesellschaft einfach nicht ausgesprochen werden sollen.
Kommt man einmal nicht umhin, sie in Worte fassen zu müssen, etwa im Falle der jüngsten Skandale innerhalb der Kirche, bemüßigt sich die allgemeine Sprachregelung seltsamer Wortkonstruktionen.

Kindesmissbrauch ist eine solche Konstruktion. Klar, jeder ahnt zumindest, was damit gemeint ist. Dennoch ist die Bemühung solcher Umschreibungen mit gewissen Schwierigkeiten verbunden, die uns früher oder später zwingen werden, uns mit unserem Sprachgebrauch auseinanderzusetzen.


Der Terminus Missbrauch setzt voraus, dass es auch einen regelkonformen Gebrauch gibt

Ich will es ein wenig provozierend ausdrücken, um zu verdeutlichen, was ich meine. Deshalb frage ich:
Wie könnte die regelgerechte Benutzung des Gegenstandes Kind aussehen? Sollten wir eine Bedienungsanleitung erarbeiten, damit die artgerechte Haltung von Kindern sichergestellt ist und die Eltern lange Freude an ihnen haben? Und ich frage weiter: Ist nicht schon die Benutzung eines Wortes wie Kindesmissbrauch der Beginn ebendessen?

Es gibt noch einen weiteren Grund, der meiner Auffassung nach gegen die Verwendung des Ausdrucks Missbrauch sprechen müsste, (wenngleich ich zugeben muss, dass ich ihn auch selbst manchmal verwende, da uns allen ja die Sprachungenauigkeit zugunsten der Schicklichkeit mit der Muttermilch eingeflößt wurde): Es ist die verharmlosende Tendenz, die darin liegt. Die mildernde Klangmauer, die sich zwischen dem Hörer/Leser und seiner Fähigkeit zum Mitgefühl errichtet, indem Dinge derart umschrieben werden.

Dabei ist das Wort Kindesmissbrauch nicht das einzige derart verschleiernde Wort. Man nehme nur den Begriff Konzentrationslager. Wer oder was konzentriert sich dort? Zu welchem Zweck? Der Begriff gibt uns keinerlei Auskunft darüber. Oder das Wortungetüm Inquisition. Das nichts anderes bedeutet als Untersuchung? Wer oder was wird untersucht? Auf welche Art? Von der Bezeichnung selbst erfahren wir es nicht.


Wie könnte man die Dinge besser auf den Punkt bringen?

Kindesmissbrauch.
Dieses unmenschliche Wort meint in Wirklichkeit:
Erwachsene Männer (manchmal auch Frauen) zwingen Kinder zu sexuellen Handlungen.

Da aber auch der Begriff sexuelle Handlungen das Wesentliche lediglich ahnen lässt, will ich mich dem Kern der Sache weiter annähern:
Erwachsene Männer stecken im schlimmsten Fall ihren erig.ierten P.enis mit Gewalt in Vag.ina oder Anu.s eines kleinen Kindes und fügen ihm damit schlimmste Schmerzen und Verletzungen zu.

Warum schreiben wir: Ein Kind wurde misshandelt, wenn wir eigentlich meinen: Ein Typ mit sadistischer Veranlagung hat einem wehrlosen, ihm ausgelieferten Kind die Hosen heruntergezogen und es mit dem Gürtel grün und blau geschlagen? Denn: Ja. Auch solche Handlungen sind rein sexuell motiviert. Welchem anderen Zweck könnten sie wohl sonst dienen, als der Befriedigung besonders pervertierter G.eilheit? Der sogenannten Erziehung? Welche meist nur ein Euphemismus ist für Dressur? Jeder Pferdezüchter wird Ihnen sagen können, dass selbst Dressur besser mittels Lob und Belohnung funktioniert, als durch Schläge.

Mein Fazit:
Kindesmissbrauch existiert nicht, da es das notwendige Gegenstück: Den rechten Kindesgebrauch, nicht geben kann. Nennen wir die Dinge doch beim Namen, um sie auf diese Weise ans Licht zu holen. Gewöhnen wir uns eine klare Sprache an: Nennen wir einen Kinderf.icker einen Kinderf.icker, statt ihn durch die Bezeichnung Pädophiler noch ungewollt zum Kinderfreund zu ernennen.


P.S.: Wer nun meint, die Punkte innerhalb der ungehörigen Begriffe würden ebenfalls der Verschleierung dienen, der hat damit in gewisser Weise Recht: Sie dienen dazu, gerade Suchmaschinen wie Google Catholic nicht daran zu hindern, auf diesen Artikel zuzugreifen.

Montag, 12. April 2010

Gewebe der Zeit

Rätselhafte Gefühle, berauschende Momente, Herzflimmern und Verzweiflung. Hauchzarte Gespinste von Träumen hervorgerufen und dazu verdammt beim leichtesten Atemzug zu zerfallen. Gewebe, so fein gesponnen, dass ein Luftzug genügt um sie zu zerstören und doch sind sie es, die uns am Leben erhalten, uns immer wieder Mut machen. Netze gewoben aus filigranen Materialien, die einem Märchen entsprungen zu sein scheinen. Welch großartige Magie kann solch Meisterwerk der Phantasie zustande bringen, legt den Zauber des Überirdischen über unser zerbrechliches Herz und unsere empfindsame Seele läßt Träume vor unserem geistigen Auge aufsteigen, an die wir uns klammern, gibt uns Hoffnung auf ein wenig von dem Erhofften und stürzt uns ins tiefste Tal des Jammers.

Gewebe der Zeit lassen keinen Rückschluß auf unerfüllte Hirngespinste zu, verzweifeltes Warten, unausgesprochene Worte und nie wahr gewordene Vorstellungen. Der Faden wird uns zum Zeitpunkt unserer Geburt aus der Hand genommen und von einem anderen, höheren Wesen geführt. Welch edles Netz es spinnt ist unvorhersehbar, doch weh dem, der an einen unfähigen Weber gerät, dem sei großes Leid prophezeit. Kein Entrinnen möglich, die Spule des Lebens liegt in einer fremden, unbeeinflußbaren Hand, die ihre Fäden fleißig durcheinander wirbelt und Muster entstehen läßt, die uns vielleicht gar nicht in dem Kram passen wollen. Nur der Tod kann den Lauf der Windungen, Knoten und Nahtstellen beenden und erlöst uns von dem Netz, das so gar nicht auf unseren Leib zugeschnitten ist.

Das Wesen, das die Spule meines Geschicks in der Hand hält, hat mich durch seine handwerkliche Fehlinterpretation meiner Träume und Hoffnungen dazu verdammt, selbigen immerzu hinterherzulaufen und sie scheinbar niemals einzuholen. Die Gewebe der Zeit raubten mir Tag um Tag, Woche um Woche, Monat um Monat und Jahr um Jahr meines unerfüllten Lebens. Das Netz, das um mich herum gewoben wurde begann mich bereits einzuengen, drückte mir die Luft ab, beraubte mich jeglichen Glaubens, nahm mir meine liebsten Träume und gab mich der Verdammnis preis.
„Oh Schicksal, laß den Faden zerreißen, schlag diesem Stümper die Spule aus der unfähigen, verkrüppelten, gichtgeplagten Hand, oder gib meinen weiteren Lebensweg in fähigere, geschicktere Finger, die mir ein wenig Zufriedenheit zugestehen und das Netz ein kleines bißchen nach meinem Geschmack ausschmücken“, so bat ich an vielen Tagen.

Manch Werk ist derart zart, dass es im frühesten Schaffensstadium zerstört und ein Neubeginn ermöglicht wird. Doch die Falle in der ich saß wurde, wie es schien, mit unverwüstlichen Hanfseilen gefertigt, hielt ein halbes, unerfülltes Leben allen Widrigkeiten stand und war so eng, dass es kein Entrinnen gab. Ich konnte nur stillhalten und den verhaßten Lauf der Spule verfolgen, abwarten wann der nächste Knoten geknüpft wird und ich wieder einen blauen Fleck von den Druckstellen bekomme, die er in meinem Fleisch hinterläßt, wie all die Knoten vor ihm.

„Gebt mir eine Schere und ich zerschneide dieses Gespinst aus Bosheit, verlorenen Träumen, Verlusten und Resignation. Befreie mich von den klebrigen Fäden des Geschicks, nehme die Spule in die eigenen Hände, werfe sie hoch in die Luft, fange sie wieder auf und ziehe meine Fäden ganz nach dem eigenen Geschmack. Lasse Formen und Farben entstehen, die mich glücklich machen, die mir ein Lachen entlocken, mein Herz erwärmen, meinen Geist schärfen, werde mein eigener Künstler“, so forderte ich den Weber des Schicksals heraus.

Gewebe der Zeit, ihr hattet mich in eurem teuflischen Netz gefangen. Lange zappelte ich und wehrte mich gegen deine Unfähigkeit, doch irgendwann regte ich mich nicht mehr und der letzte Widerstand erstarb. Ihr dachtet, ihr hättet die Schlinge endgültig zu eng gezogen, jede Hoffnung erstickt in eurem Gespinst aus peinlichen Fehlern und Fettnäpfchen für jede Gelegenheit. Dachtet ich wäre zur Marionette geworden, hänge hilf- und willenlos an euren Fäden und ließe mich von einem fremden Willen in Bewegung versetzen.

Aber ihr habt euch getäuscht, ich zertrennte die Fesseln dieses Gewebes, begann mein Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen. Nun führe ich die Spindel und erschaffe selbst ein Netz aus Kreativität, Zufriedenheit und Liebe. Nie wieder werde ich mir diese Spindel aus den Händen nehmen lassen. Ich bin der Herr über meine Zukunft, kann sie kreativ gestalten und plötzlich erfüllen sich Träume. Das Leben erhält einen ganz neuen Sinn, endlich gehe ich meinen Weg.




©Sylvia Seyboth



Meine Internetseite:http://www.sylviaseyboth.cms4people.de/


Sonntag, 11. April 2010

13 »Das Horrorkabinett des Dr. Cabrera«

Teil 13 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«
von Walter-Jörg Langbein



Eines der geheimnisvollsten Museen unseres Planeten habe ich in Ica, Peru, besucht. Es ist das »Museo de Piedras Grabadas de Ica« (»Museum der gravierten Steine von Ica«). Gegründet hat es Professor Dr. Javier Cabrera Darquea (1924-2001). Das Museum bietet zwei archäologische Sammlungen. Eine davon wurde jahrelang geheim gehalten. Beide dürfte es eigentlich gar nicht geben: Sie sind viel zu fantastisch. Aber die Wirklichkeit mutet manchmal sehr viel unrealistischer an als die unwahrscheinlichste Fiktion.

Cornelia Petratu und Bernard Roidinger schreiben im Nachwort zu ihrem Werk »Die Steine von Ica« (S. 263/264) : »Pünktlich, frisch und voller Tatendrang erwartete uns Dr. Cabrera in seinem Museum.... Nichts unter seiner Regie hätte uns noch überraschen können. An diesem letzten Tag aber vollendete er seine Inszenierung.... Und so enthüllte uns Dr. Cabrera die versperrten Räume eines Hauses, das er seine ›geheimen Kammern‹ nannte. Hatte schon das Betreten des Privatmuseums von Dr. Cabrera wie ein Schock auf uns gewirkt, so übertraf das, was wie jetzt zu sehen bekamen, jegliche Vorstellungskraft. Was Dr. Cabreras ›geheime Kammern‹ bergen, ist so erschütternd, dass es alle Grenzen rationaler Vorstellungskraft sprengt. Auch wenn wir es zu erklären versuchen, wir können es nicht. Es übersteigt ganz einfach unsere Vorstellungskraft.«

Was haben Cornelia Petratu und Bernard Roidinger gesehen, aber nicht näher beschreiben dürfen? Was wurde ihnen gezeigt, was sie im Bilde nicht publik machen durften? Oder: Was haben sie gesehen, was sie nicht in ihr Buch aufzunehmen wagten?

Bereits Ende der 70er-Jahre des letzten Jahrhunderts hatte ich von den mysteriösen Objekten im Privatmuseum von Professor Dr. Javier Cabrera Darquea gehört. Von einem öffentlichen und von einem geheimen Teil einer mysteriösen archäologischen Sammlung war die Rede. Wirkliche Informationen waren aber nicht zu finden. Statements von Wissenschaftlern standen nicht zur Verfügung. Was hatte es sich mit Prof. Cabrera und Funden, die es angeblich eigentlich nicht geben dürfte, auf sich?

Im Herbst 1992 habe ich erstmals versucht, die mysteriösen Artefakte der Sammlung Dr. Cabreras anzusehen und zu fotografieren. Damals bereiste ich zusammen mit drei Freunden zwei Monate lang Südamerika von Ecuador bis zur Osterinsel. Als wir in Ica beim Privatmuseum Dr. Cabreras vorsprachen, da erlebten wir eine herbe Enttäuschung. Zunächst fand sich niemand, den wir hätten befragen können. Das Museum war geschlossen. Auf unser Klingeln reagierte niemand. Schließlich erfuhren wir: Dr. Cabrera war auf Reisen – in Europa. Welche Ironie: Da machten sich vier Europäer nach Ica in Peru auf den Weg, um Prof. Cabrera zu sprechen und Prof. Dr. Cabrera war gleichzeitig in Europa unterwegs.

Ich hatte aber schließlich Gelegenheit, mit einem Bruder von Prof. Cabrera ausführlich zu sprechen. Er bestätigte mir unumwunden die Existenz einer zweiten, geheimen Sammlung, die er mir aber leider nicht ohne die ausdrückliche Genehmigung seines Bruders zeigen dürfe. Und der war nicht zu erreichen.

Jahre später war es dann soweit... Langsam gewöhnten sich meine Augen an das diffuse Licht. Die Luft war staubgeschwängert. Vor mir erstreckte sich ein schmaler Korridor, dessen Ende ich nur zu erahnen vermochte. Rechts und links reichten Regale übermannshoch vom Boden bis zur Decke. Hunderte, ja Tausende von Tonfiguren lagen dicht gedrängt in mehreren Reihen hintereinander. Offenbar waren nachträglich immer wieder neue Bretter eingezogen worden, um immer mehr Fundstücken der mysteriösen Raum Platz zu bieten. Die gewaltige Sammlung wurde nach und nach immer wieder ergänzt.


Einige nackte Glühbirnen hängen an Drähten von der Decke. Ihr fahler Schein taucht das ganze Szenario in ein unheimliches Licht. Die Luft ist trocken und reizt zum Husten. Ich schreite langsam die Regale ab. Der Lichtkegel meiner starken Taschenlampe gleitet über die Figuren in den Regalen. Meist bilden je zwei menschenähnliche Wesen ein kleines erschreckendes Ensemble: Eine Gestalt liegt auf einer Art Tisch. Eine zweite steht daneben und »behandelt« die liegende Gestalt. Eine in Variationen häufig auftretende Gruppierung: Die stehende schneidet an der liegenden Person herum. In einigen Fällen hat der »Operateur« bereits mit einem Messer des »Patienten« geöffnet.

Die dargestellten Szenen variieren... und ähneln einander doch sehr. Ich fühle mich in ein steinernes Figurenkabinett á la Madame Tussaud versetzt... in die Gruselabteilung. Die Wesen aus grauem Ton sind – anders als in den Wachsmuseen Madame Tussauds – nicht menschengroß, sondern sehr viel kleiner. Bis zu dreißig Zentimeter sind sie hoch, habe ich nachgemessen. Verewigt wurden aber nicht – wie bei Madame Tussaud – prominente Individuen, sondern maskenhaft wirkende Gestalten. Ein ganzes Heer von seltsam uniform wirkenden Akteuren geht da einer blutigen Beschäftigung nach. Hundertfach, ja tausendfach wird da operiert oder seziert. Die Gestalten mit den Messern erinnern weniger an mitfühlende Ärzte, die Kranken zu helfen versuchen. Sie wirken mehr wie gefühlskalte Wissenschaftler, die menschliche Wesen als Versuchskaninchen missbrauchen und aus Forscherdrang öffnen und zerstückeln. Sind es überhaupt Menschen? Ihre Gesichtszüge wirken seltsam fremdartig.

Hunderte, ja Tausende von diesen Wesen habe ich in Prof. Cabreras geheimem Korridor gesehen. Sie standen dicht an dicht gedrängt. Eigentlich hätte ich einige Wochen lang Stück für Stück fotografieren müssen. In verstaubten Kartons entdeckte ich stark beschädigte Figürchen und nicht näher zu identifizierende Bruchstücke. Prof. Dr. Cabrfera: »Ich kann nur einen kleinen Teil der gut erhaltenen Figürchen ausstellen. Die Bruchstücke zusammenzufügen... dazu fehlt mir die Zeit!«

Immer wieder hat mir der Wissenschaftler versichert: In einer Höhle lagern Zigtausende solcher Figuren. Aus Platzmangel könne er in der geheimen Abteilung seines Museums nur einen kleinen Bruchteil seiner Figuren präsentieren. Nach Schätzungen von Professor Dr. Javier Cabrera Darquea haben die Einheimischen etwa 50.000 archäologische Objekte ausgraben. Er selbst, und auch das beteuerte er mir immer wieder, will in einem »unterirdischen Tunnel« schätzungsweise 100 000 der mysteriösen Objekte gesehen haben. »Um diese Schätze der Nachwelt dauerhaft erhalten zu können, ist ein großes Museum erforderlich. Die kostbaren Artefakte müssen fachgerecht geborgen, gesäubert, katalogisiert und unter idealen Bedingungen (Temperatur, Luftfeuchtigkeit) ausgestellt werden.«

Professor Dr. Javier Cabrera Darquea (1924-2001) ist weltweit für seine ungewöhnliche archäologische Sammlung bekannt. Robert Charrox berichtete bereits 1974 in seinem Buch »L’enigme des Andes« über das Museum von Prof. Cabrera. Die deutsche Übersetzung erschien 1974 unter dem Titel »Das Rätsel der Anden«: Es gibt keinen Hinweis auf die eigentliche Sensation... auf das Horrorkabinet des Dr. Cabrera. Dr. Cabrera versicherte mir: »Die Zeit war noch nicht reif!« Ob sich die Wissenschaft jemals mit den archäologischen Objekten aus der Sammlung Cabreras auseinandersetzen wird. Wird sie es tun? »Sie muss es!« meinte Prof. Cabrera immer wieder. Ich habe da meine Zweifel. Nach Cabrera sind die Artefakte seines Museums »viele Jahrtausende alt«. Sollten sie echt sein, müsste die Geschichte der Menschheit in Teilen komplett umgeschrieben werden. Denn bislang sind Ärzte, die vor Jahrtausenden im »alten Peru« chirurgische Eingriffe vornehmen konnten.... in den Annalen der menschlichen Historie nicht vorgesehen. Werden wir die monströs-mysteriösen Figürchen je wie ein Buch lesen können?

Genau davon aber ist Prof. Cabrera überzeugt. Ob die Tonfiguren vielleicht Menschenopfer zeigen? Haben Priester vor Jahrtausenden Menschen rituell geopfert... und nicht operiert? Diese Vermutung weist Prof. Cabrera weit von sich. Prof. Cabrera, ein direkter Nachfahre des Stadtgründers von Ica Captain Don Gerónimo Luis de Cabrera y Toledo, war selbst geachteter und beliebter Mediziner. »Sehen Sie doch genau hin!« fordert er mich fast barsch auf. »Was sehen Sie da?« Tatsächlich scheint da einem Menschen das Herz aus dem Leibe geschnitten worden zu sein. »Ein Menschenopfer also?« frage ich. Eine andere Tonplastik zeigt, wie das Herz medizinisch versorgt wird. Ein Wesen hält es in den Händen. Von einer dicken Vene führt so etwas wie ein Schlauch in ein Gefäß.

Prof. Dr. Cabrera macht mich auf ein weiteres Ensemble aufmerksam. Was ich da sehe, verschlägt mir den Atem. Was wird da in Tonplastik dargestellt? Was diente den Künstlern einst als Vorlage? Wird da einem menschlichen Körper das Herz entnommen, einem anderen Menschen die Brust geöffnet... dem Empfänger des Herzens? Wird da eine Herztransplantation gezeigt? »Unmöglich... das kann doch nur unmöglich sein...« drängt es mich, Prof. Cabrera zu entgegnen. Handelt es sich um eine Fälschung? Ein religiöses Menschenopfer, daran gibt es keinen Zweifel, stellt die Plastik nicht dar: Ich muss Prof. Cabrera recht geben. So sieht kein primitives Menschenopfer für die Götter aus. Da werden tatsächlich Menschen von Chirurgen operiert. Werden Herzen verpflanzt? Wer aber soll vor Jahrtausenden im »alten Peru« bereits Menschen am Herzen operiert haben? Und wer soll schon Herzen transplantiert haben? Prof. Cabrera ist davon überzeugt: Es gab im Gebiet des heutigen Peru vor vielen Jahrtausenden eine fortgeschrittene, hoch stehende Zivilisation, eine Urkultur, lange vor der unseren.

Die Kunstwerke scheinen eine Geschichte zu erzählen. Können wir die Tonfiguren wie ein Buch lesen und verstehen?

Viele Jahre war lediglich Prof. Cabreras Sammlung garvierter Steine bekannt. Die Tonfiguren hielt er noch geheim. Tausende und Abertausende Steine mit Tausenden und Abertausenden von Gravuren waren in Cabreras Museum in Ica am »Plaza de Armas« zu sehen – mit teilweise phantastischen Motiven. Unter anderem wurden auch hochkomplizierte chirurgische Eingriffe gezeigt: mit einer Fülle von Details, die die Tonkünstler als dreidimensionale Plastiken nicht mit der gewünschten Präzision verewigen konnten. Das ließ das grobe Tonmaterial einfach nicht zu. Also ritzten sie offenbar Zeichnungen in harten Stein, mit unvergleichlich mehr an deutlich zu erkennenden Einzelheiten. Plastiken und Ritzzeichnungen stellen immer wieder ähnliche Motive dar. Plastiken und Ritzzeichnungen dürften annähernd zur gleichen Zeit entstanden sein. Wann?

Schon im Sommer 1967 führte die »Compania Minera Mauricio Hochschild« eine Untersuchung von gravierten Steinen aus der Sammlung von Prof. Cabrera durch. Verantwortlich zeichnete der Geologe Dr. Erik Wolf. Der Wissenschaftler analysierte die Oxydationsschichten, die sich auf den Einritzungen gebildet hatten. Diese Schichten liegen auf oder über den Gravuren. Die eingeritzten Zeichnungen sind also von einer hauchdünnen natürlichen »Glasur« überzogen. Keine Frage: Die Gravuren müssen also älter als die Oxydationsschichten sein.

Auch wenn es fast unmöglich ist, das Alter der Ritzungen direkt zu bestimmen... so hilft es doch, die Oxydationsschicht zu datieren. Das Ergebnis verrät uns, wie alt die eingravierten Bilder mindestens sind. Neben Dr. Erik Wolf hat auch das »Institut für Mineralogie und Petrographie an der Universität Bonn« Tests durchgeführt. Ergebnis: Die Gravuren müssen vor mindestens 12 000 Jahren in den Stein geritzt worden sein. Sie sind also zwölf Jahrtausende alt... oder älter.

Foto Cabrera/Langbein: Ingeborg Diekmann
Alle sonstigen Fotos: Walter-Jörg Langbein
Copyright: Walter-Jörg Langbein


Adresse des Museums: »Museo de Piedras Grabadas de Ica«, Bolívar 170, Plaza de Armas Ica, Peru
Das Museum wurde nach dem Tod von Prof. Javier Cabrera Darquea weitergeführt.
»Dr. Cabreras gravierte Steine«,
Teil 14 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«,
von Walter-Jörg Langbein
erscheint am 18.04.2010

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