Teil 31 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«
von Walter-Jörg Langbein
Das »Ding« sieht aus wie eine Rakete. Vorn läuft es spitz zu, nach hinten wird es breiter. Am Ende sind »Raketendüsen« zu erkennen. Was vom Piloten übrig geblieben ist, passt in den Kontext von bemannter Raumfahrt. In der »Rakete« hockt eine Gestalt. Sie trägt so etwas wie einen Raumanzug. Die Beine sind angewinkelt. Die Hände scheinen so etwas wie eine Steuerapparatur zu bedienen. Der Kopf der Gestalt ist leider abgebrochen. Trug sie so etwas wie einen Raumfahrerhelm? Das könnte sein! Im Brustbereich ist so etwas wie ein »Schlauch« zu erkennen, der womöglich an den »Helm« angeschlossen war.
Das englische Fachblatt »Fortean Times« stellte das Objekt kurz und bündig vor (1): »Dieses Objekt wurde in der Stadt Toprakkale, in uralten Tagen als Tuspa bekannt, ausgegraben. Es ist 22 Zentimeter lang, hat eine Breite von 7,5 Zentimetern und ist acht Zentimeter hoch. Alter: Geschätzte drei Jahrtausende. Für den heutigen Betrachter scheint es ein Raumfahrzeug für einen Passagier darzustellen. Der Kopf des Piloten fehlt. Manche Wissenschaftler bezweifeln das Alter. Es wird im Museum für Archäologie aufbewahrt, aber nicht ausgestellt.«
In meinem Buch »
Bevor die Sintflut kam« (2) ging ich auf das seltsame Museumsstück ein: »Ich möchte den umstrittenen Fund, den ich als einer der ersten Autoren in ›Para‹, Österreich, vorstellte, auch im vorliegenden Buch zur Diskussion stellen: echt oder falsch? Handelt es sich um ein 3000 Jahre altes Raumschiffmodell? Liegt eine uralte Kopie eines noch älteren Artefakts vor? Oder haben die Skeptiker recht, die eine moderne Fälschung vermuten? Vor voreiligen Schlüssen sei gewarnt.«
Bis heute liegt keine wissenschaftliche Studie zum »Raketenmodell« vor. Nicht wirklich gesichert ist, wie das Objekt ins Museum für Archäologie gelangte. Verschiedene Geschichten kursieren. Ein Tourist habe den Fund ins Ausland schmuggeln wollen, heißt es. An der Grenze aber habe man den geheimnisvollen Gegenstand beschlagnahmt. Die Ausfuhr von archäologischen Objekten ist strikt untersagt. Ein Antiquitätenhändler habe die »Rakete« in das »Archäologische Museum von Istanbul« gebracht. Der Mann wollte es offenbar verkaufen. Nachdem sich das »Modell« als Fälschung entpuppt habe, habe der Händler auf die Rückgabe verzichtet.
Wenn die »Rakete« aber eine moderne Fälschung und kein archäologisches Objekt ist... wieso befindet sie sich dann nach wie vor im archäologischen Museum? Anfang 1997 wurde dem Schriftsteller Zecharia Sitchin im Museum die »Rakete« gezeigt. Sie wurde klammheimlich in einer Schublade aufbewahrt. Im Herbst 1997 wurde sie allerdings, wohl auf Betreiben Sitchins (3) öffentlich in einer Vitrine zur Schau gestellt. Als aber Museumsdirektor Dr. Pasinli – Sitchin weist in seinem Buch »
Auf den Spuren der Anunnaki: Expeditionen in die mythische Vergangenheit des Planeten Erde« darauf hin (4) – von seinem Nachfolger abgelöst wurde... verschwand die »Rakete« wieder aus der Vitrine. Ob sie irgendwann wieder öffentlich gezeigt werden wird?
Darf man die unterirdischen Städte der Türkei, in der Zig- ja Hunderttausende Zuflucht finden konnten, mit der »Rakete« aus dem Museum in Verbindung bringen? Mich erinnern die viele Stockwerke in die Unterwelt gegrabenen Räume an systematisch angelegte Schutzanlagen. Wer in einem der teilweise riesigen unterirdischen Säle saß, vor wem versteckte er sich?
In einem herkömmlichen Krieg waren die unterirdischen Städte weniger Schutz als Falle. Wer sich in der Unterwelt versteckte, hatte keine echte Chance. Nahrungsmittel gab es da unten nicht. Ackerbau und Viehzucht waren nur an der Erdoberfläche möglich. Feindliche Truppen mussten nur warten. Die »Unterweltler« würden bald zermürbt aufgeben. Ihre Nahrungsmittelvorräte würden in absehbarer Zeit verbraucht sein. Wasser konnten sie aus ihren Brunnen schöpfen. Die Brunnenschächte führten aber an die Erdoberfläche. Man konnte also das Wasser von oben vergiften.
Feuer an den Einstiegen zu den Gängen in die Unterwelt gelegt, würden es den Belagerten unmöglich machen, neue Nahrungsmittel zu den Eingeschlossenen zu bringen. Sie konnten nur verhungern... oder waren den Belagerern auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.
Die unterirdischen Städte, davon bin ich überzeugt, wurden nicht in kurzer Zeit als Verteidigungsanlage gebaut. Sie entstanden nicht als spontane Reaktion auf einen Angriffskrieg von feindlichen Nachbarn. Wer, wie ich, in einige dieser »Unterwelten« hinabgestiegen ist, der weiß: An diesen gewaltigen Anlagen hat man eher Jahrhunderte als nur Jahrzehnte gearbeitet. Erich von Däniken schreibt in seinem Buch »
Beweise - Lokaltermin in fünf Kontinenten« (5):
»Wer einmal in diesen Städten gewesen ist, dem ist klar, dass hier keine schnellen Provisorien entstanden. Hier wurde über Jahrzehnte, vielleicht über Jahrhunderte, geplant und gebaut.«
Mit Erich von Däniken habe ich vor Ort in einem der unterirdischen Säle diskutiert. Seine Erklärung mutet auf den ersten Blick fantastisch an. Stellen wir uns vor: Vor Jahrtausenden kamen Außerirdische auf die Erde.
Sie forderten Gehorsam von den Menschen. Gesetze und Gebote wurden formuliert, nach denen die Menschen zu leben hatten. Wer dagegen verstieß, hatte mit Bestrafung zu rechnen. So lange die Mächtigen noch da waren, konnten Strafaktionen sofort erfolgen.
Irgendwann verschwanden die kosmischen Besucher wieder, nicht ohne zu verkünden: Wir kommen wieder! Die Aussicht auf die Wiederkehr der Wesen aus dem All mag von den Menschen auch als bedrohlich empfunden worden sein. Wie, so mochten sie überlegt haben, konnte man dem künftigen Strafgericht entgehen? Vielleicht gab es einen Ausweg, wenn man unterirdische Städte anlegte, in die man sich zurückziehen konnte. Sollte es so möglich sein, sich der göttlichen Strafe zu entziehen? Waren die unterirdischen Städte als Zuflucht gedacht, um sich vor jenen zu verstecken, die vom Himmel hoch kommen würden?
Hatten die Menschen vor Jahrtausenden Angst vor Flugvehikeln, die vom Himmel kamen? Oder wähnten sie sich von himmlischen Gottheiten bedroht? Suchten sie vor realen oder vor imaginären Göttern Zuflucht in der Unterwelt?
Bis heute wissen wir nicht wirklich, wer wann die unterirdischen Städte der Türkei gebaut hat. Bis heute wissen wir nicht, welchem Zweck sie wirklich dienten. Wer aber einmal aus der Gluthitze Kapadokiens in die so verblüffende Unterwelt jener geheimnisvollen Gefilde gestiegen ist, der wird seinen Besuch dort nie vergessen.
Ein großer Teil der unterirdischen Welt wurde bis heute nicht wissenschaftlich untersucht. Wie viele unterirdische Städte mögen noch der Entdeckung harren? Wie viele unterirdische Gänge sind verschüttet und müssen erst noch freigelegt werden?
Manchmal kommt es mir so vor, als sei »die Wissenschaft« nicht wirklich am Geheimnis der unterirdischen Städte interessiert. Könnte es sein, dass sie Entdeckungen zu bieten haben könnten, die dazu zwingen, die Geschichte der Menschheit neu zu schreiben?
Mehr als drei Jahrzehnte reiste ich zu geheimnisvollen Stätten unseres Planeten. Als besonders faszinierend erwies sich immer wieder die Unterwelt: zum Beispiel die Grabkammer tief unter der Cheops-Pyramide in Ägypten.....
Fußnoten
(1) »Fortean Times«, Okt./November 1993: »Is it an ancient space module?«
(2) Langbein, Walter-Jörg: »Bevor die Sintflut kam/ Von Götterbergen und Geisterstädten, von Zyklopenmauern, Monstern und Sauriern«, S. 54 und 55
(3) Sitchin, Zecharia: »Auf den Spuren der Anunnaki/ Expeditionen in die mythische Vergangenheit des Planeten Erde«, Rottenburg 2009, S. 37
(4) ebenda, S. 38
(5) Däniken, Erich von: »Beweise/ Lokaltermin in fünf Kontinenten«, Düsseldorf, September 1977, S. 409
»Das Geheimnis unter der Cheops-Pyramide«,
Teil 32 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«
von Walter-Jörg Langbein,
erscheint am 22. August 2010